„Wie lernst Du erfolgreich eine neue Sprache?“.
Im vierten Teil dieser Serie nehmen 24 Sprachexperten Stellung zur Frage: „Welche täglichen Gewohnheiten im Bezug auf das Lernen hast Du Dir angeeignet?“.
Hier sind die 3 Fragen, welche die Experten bereits beantwortet haben:
- Wie sieht erfolgreiches Sprachen lernen aus, welche ist für Dich die beste Methode?
- Mit welchen Programmen, Tools und Apps arbeitest Du? Besitzt Du ein Lieblingsprogramm?
- Wie setzt Du Dir Ziele und wie sehen diese aus? Wie kannst Du bei der Umsetzung von außen unterstützt werden?
Die Hälfte der Experten antworten hier und die andere Hälfte im Beitrag von Christine „Artikelserie – Wie lernt man eine Sprache richtig? Experteninterviews (4/10)“ von Erfolgreiches Sprachenlernen.
Christian Roth ist der Experte, der heute vorgestellt wird:
Christian Roth ist Experte auf dem Gebiet „Zukunft des Lernens“. In seinen Vorträgen und Blogs vermischt Christian die Erkenntnisse aus der Lern- und Hirnforschung sowie die neusten technischen Weiterentwicklungen. Heraus kommen die besten Hacks rund um das Thema Lernen. Speziell über das Sprachen lernen schreibt er auf talkREAL.org.
Welche täglichen Gewohnheiten in Bezug auf das Lernen hast du dir angeeignet?
Anna Gubanova, Sprachenthusiastin & beherrscht 6 Sprachen
Wenn ich zu der Arbeit oder Uni fahre immer Vokabeln zu lernen.
Birgit Bauer, Betreiberin von 2 Bildungszentren, Bloggerin auf Bildungsraum
Ich umgebe mich ganz bewusst und täglich mit meiner neuen Lernsprache, zwischendurch auch mal mit den Sprachen, die ich bereits ganz gut beherrsche. Mein Tag beginnt damit, dass ich beim Frühstück einen fremdsprachigen Radiosender laufen habe – denn auch vom Passivhören profitiert man ungemein. Zu Wochenbeginn trage ich meine aktiven „Lernslots“ in meinen Kalender ein – denn damit gestehe ich dem Sprachen lernen die Bedeutung zu, die es in meinen Augen auch verdient.
Chiara Fortini, Sprachlehrerin
Ich lese den Blog meiner Brieffreundin Christine, höre Musik und denke in meiner Lernsprache, was ich meinen Brieffreunden erzählen könnte.
Ich besuche Internetseiten in meiner Lernsprache von Orten, die ich im Ausland oder hier in Italien besuchen möchte, um meinen Brieffreunden unser wunderschönes Italien näherzubringen.
Christian Roth, Experte auf dem Gebiet “Zukunft des Lernens” und Blogger auf TalkReal
Ich habe das morgendliche Musik hören während des Frühstücks gegen das Hören von Texten in meiner neuen Zielsprache getauscht. Das war anfangs hart, da ich Musik liebe. Wenn es zu schlimm wird, höre ich dann bspw. auch einfach spanische Musik, wenn ich Spanisch lerne, etc. Meistens lasse ich aber einfach eine DVD in der Fremdsprache ablaufen. Und da wären wir wieder beim Thema „Input, Input, Input“!
Aber apropos Gewohnheiten. Sich neue Gewohnheiten anzueignen ist fundamental. Dabei ist dies recht einfach. Man muss die neue Tätigkeit nur ein einige Male ausführen und schon geht sie uns in Fleisch und Blut über.
Es gibt dafür auch zahlreiche Sprach-Apps. Ich nutze meist einfach einen sogenannten 30-X Chart. Wenn ich mich an einem Tag mit der Fremdsprache beschäftigt habe, dann markiere ich den Tag mit einem roten „X“. Das Ziel ist ganz klar. Breche niemals die Reihe der roten „X“ Markierungen.
Daniel / Vanessa, Betreiber des Sprachenlernblogs (inaktiv)
Daniel: Ich versuche täglich wenigstens einige Vokabeln zu wiederholen um so up-to-Date zu bleiben. Einmal die Woche lerne ich z.B. ganz oldschool eine Lektion in meinem Kursbuch Oi, Brasil! und mache im Verlauf der Woche das dazugehörige Kapitel im Arbeitsbuch, um das Gelernte zu vertiefen. Nebenbei höre ich natürlich bei Spotify brasilianische Musik und schreibe per WhatsApp mit Freunden aus Brasilien.
Francesca, Erasmus-Studentin
Meine primären Gewohnheiten sind, meine Lieblingsbücher zu lesen und auch viele Lieder meiner deutschen Lieblingsgruppe anzuhören!
Giulia Novali (Sprachwissenschaftlerin für Deutsch und Englisch)
Meine Routinen hängen von meinen momentanen schulischen Verpflichtungen die Sprachen betreffend ab und ändern sich daher von Zeit zu Zeit.
Inge Elsner, Italienischlernerin
Vokabeltraining mit Babbel. Lesen (laut) eines Textes in meiner Lernsprache. Denken in meiner Lernsprache.
Jane Eggers, Übersetzerin für Englisch und Bloggerin
Nun ja, da ich Britin bin und in Deutschland lebe, lerne ich faktisch jeden Tag. Meine Kinder sind inzwischen sehr gut darin, mein Deutsch zu korrigieren. Letztes Jahr lernte ich jeden Tag ein bisschen Italienisch und machte eine Zeitlang gute Fortschritte, aber letztendlich schaffte ich es nicht, dabei zu bleiben (ich sollte wieder damit anfangen).
Kilian Kempter, Sprachblogger auf sprachcrashkurs.de und reist gerne
Ich nehme mir eine gewisse Zeit pro Tag, in der ich mich weiterbilde. Aktuell ist das genau eine Stunde. In dieser beschäftige ich mich mit meinen Lieblingsthemen wie biologische Lebensmittel, Reisen, Sprachen und Spiritualität.
Kirsty Major, Sprachbloggerin auf English with Kirsty und Englischlehrerin
Ich versuche, Zeit für das Sprachen lernen zu reservieren, aber ich versuche auch, es in meinen Tagesablauf zu integrieren. Daher stelle ich sicher, dass Artikel in meinen Lernsprachen in meiner Facebook-Chronik erscheinen, oder ich höre Podcasts in den Sprachen, während ich das Abendessen zubereite. Auf diese Weise kann ich mehr Zeit mit dem Lernen von Sprachen zubringen und es fühlt sich nicht so an, als hätte ich einen großen Teil des Tages damit blockiert.
Olly Richards, Sprachblogger auf I Will Teach You A Language
Ja und nein. Ich stelle sicher, dass ich immer etwas mache, aber das “etwas” ändert sich öfters, abhängig von meinen Zielen. Ich habe jedoch eine wöchentliche Gewohnheit, und diese ist: zwei- bis dreimal pro Woche für mindestens eine Stunde jeweils zu sprechen.
Das war der vierte Teil der 10-teiligen Artikelserie.
Nächsten Monat (1. März) wird die fünfte Frage vorgestellt.
Die Experten aus diesem Beitrag antworten dann wieder auf Erfolgreiches Sprachenlernen und umgekehrt.