Sprachen lernen in einer Beziehung: So kann es funktionieren

Der beste Weg eine Fremdsprache zu lernen, ist sich einen Partner mit der Muttersprache zu suchen…

Wie oft habe ich diesen Ratschlag schon gehört. Es scheint der Sprachlerntipp Nummer 1 zu sein. Er ist ja auch nicht ganz falsch. Trotzdem treffe ich ständig verschiedensprachige Paare, wo es nicht geklappt hat. Ich würde sogar sagen, es ist eher die Ausnahme, dass der Partner es wirklich schafft, die Muttersprache des anderen zu lernen. 

Ich zeige dir jetzt, warum das meistens schiefläuft und gebe dir Tipps, wie es bei dir doch klappen kann.

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1. Das Szenario

Die Beziehung ist frisch. Die Motivation ist hoch, die Sprache zu lernen. Schnell sucht man sich einen lokalen Sprachkurs und fängt an, auf höchstem Niveau die Sprache zu lernen. 

Doch nur wenige Monate oder sogar Wochen später ist die Luft raus.

Aber wieso? Nun, die Sprache zu lernen, war wohl doch viel schwieriger als gedacht. Außerdem kommt man ja auch ohne die Sprache in der Beziehung bisher zurecht, oder?

Und auch viele Monate oder sogar Jahre später helfen kleine Motivationsboosts zwischendurch, um wieder durchzustarten, aber leider halten auch die nicht lange an. 

Okay, dann muss der Partner eben nur noch in der Muttersprache sprechen. So ist man gezwungen, die Sprache zu lernen, oder?

Leider ist hier das Problem, dass die Kommunikation zwischen den Partnern leidet. Es kommt zu Missverständnissen oder Frustration, weil einer den anderen nicht versteht. Und schon wird wieder zur anderen Sprache gewechselt.

Wie oft habe ich das in meinem Umfeld gesehen. Genau dieses beschriebene Szenario. Und so konnte der Partner auch viele Jahre später, auch bereits *nach* der Ehe *immer noch* kaum mehr sagen als die Basisfloskeln.  

Bevor wir nun zur Lösung kommen:

2. Was ist das Problem? Was läuft schief? 

Das größte Problem ist das Gleiche, warum es bei den meisten Sprachlernern nicht klappt: fehlende Motivation. Oder genauer gesagt: fehlende langfristige Motivation.

Am Anfang ist die Motivation da, keine Frage. Und die Motivation ist auch sehr hoch. Aber wenn es vorher in der Beziehung auch ohne das Lernen der Sprache geklappt hat, dann ist der Bedarf, die Sprache jetzt zu lernen nicht so groß. Daraus folgt, dass die Motivation eben auch nicht so groß ist. Man will dem Partner etwas Gutes tun. Wenn sich aber zeigt, wie viel Mühe dafür investiert werden muss, dann mangelt es doch an der Motivation. 

Das ist natürlich so wie hier beschrieben in der Beziehung nicht direkt erkennbar. Oft fehlt dann die Zeit, die Sprache zu lernen, man ist zu beschäftigt, man verschiebt es auf später oder die Sprache ist einfach “zu schwer” zu lernen.

So wird es zu einem schleichenden Prozess. Zwischendurch wird immer ein bisschen gelernt und ein Basisniveau erreicht. Aber die meisten erreichen kein Niveau auf dem echte Unterhaltungen möglich sind.

Hier ist also die Lösung für dieses Problem:

3. Teil 1 der Lösung: Die Motivation erhöhen

Egal, was der Grund ist, eine Sprache zu lernen. Die Motivation ist der absolute Schlüsselfaktor. Das müssen wir also erst mal schaffen. 

Wie erhöhst du die Motivation?

  • Reise öfter ins Heimatland der Sprache.
  • Triff dich mit Freunden und Familie deines Partners, egal ob im Heimatland oder in deiner Stadt.
  • Baue in deiner Stadt einen Freundeskreis in der Sprache auf.

Ich habe noch ganz viele weitere Motivationstipps für dich in einem anderen Video zusammengefasst. Das kannst du dir gern hier nach diesem Video anschauen.

4. Teil 2 der Lösung: Die richtige (partnerschaftsfreundliche) Lernmethode

Wenn die Motivation hoch genug ist, dann brauchst du noch die richtige Lernmethode. Wenn du meine Videos oder Beiträge kennst, weißt du, was jetzt kommt:

Du musst die Sprache hören und im Anschluss sprechen. Und nicht nur das, du musst dich auch auf die Sprachblöcke konzentrieren. Wenn du mehr darüber wissen willst, schau dir dafür diesen Beitrag hier zur Sprachblock-Methode an. 

Nun möchte ich erklären, wie du die Vorteile einer Partnerschaft nutzen kannst, um die Sprache schneller zu lernen. Denn in einer Partnerschaft eine Sprache lernen kann Fluch und Segen zugleich sein. Wenn es schiefläuft, geht jegliche Motivation verloren. Wenn es gut läuft, kann man in einer Partnerschaft viel schneller eine Fremdsprache lernen.

Tipp 1: Feste Zeiten oder Situationen für das Üben

Zunächst einmal funktioniert der “Ganz oder Gar Nicht” Ansatz nur bedingt. Manche Paare versuchen nämlich komplett auf die neue Sprache umzuschalten.

Besser ist es, bestimmte Zeiten oder Situationen sich für das Üben zu schaffen. Am Anfang sollten diese zeitlich begrenzt sein.

Also z. B. jeden Tag beim Frühstück üben wir 2 Minuten das Sprechen. Das sollte dann auch mit einer Stoppuhr gestoppt werden. Wenn das gut klappt, ist es möglich auf 3 oder 5 Minuten zu erhöhen oder, sogar beim Frühstück nur noch in der Sprache zu sprechen. 

Also besser langsam anfangen und erst mal weniger machen und sich dann langsam steigern. 

Tipp 2: Zusammen Immersions-Aktivitäten und Lern-Aktivitäten durchführen

Gemeinsam das Sprechen üben, ist eine tolle Aktivität. Auch wenn es am Anfang nur ganz einfache Floskeln und Sätze sind.

Darüber hinaus gibt es aber auch weitere Aktivitäten, die man zusammen machen kann: 

  • Du liest vor deinem Partner laut aus einem Buch vor, egal ob Kinderbuch oder Lehrbuch.
  • Ihr schaut gemeinsam einen Film oder eine Serie in der Sprache mit Untertiteln.

Tipp 3: Nicht nur mit dem Partner üben

Wenn man jeden Tag den Partner bei sich hat, könnte man ja denken, man braucht sonst niemanden zum Üben. Man kann jegliche Übung mit dem Partner bekommen und das auch noch kostenlos. 

Leider klappt das in den meisten Fällen nicht. Das hat übrigens auch bei mir nicht geklappt. Meine Partnerin kommt aus Polen und das hat mich motiviert, Polnisch zu lernen. Trotzdem übe ich nur ungefähr 10 % mit ihr und 90 % alleine. 

Ohne die psychologischen Mechanismen dahinter zu verstehen, kann ich sagen, dass es sehr schwierig ist, wenn der Partner auch gleichzeitig der alleinige Sprachlehrer ist. Bei manchen wird das vielleicht funktionieren, aber bei den meisten frustriert es eher, als dass es funktioniert.

Such dir also lieber Tandempartner und Sprachlehrer, mit denen du zusätzlich üben kannst. So bleibt nicht alles an deinem Partner hängen.

Wie du einen passenden Tandempartner findest, erfährst Du hier.

Auf unserem YouTube-Kanal findest Du noch mehr hilfreiche Tipps rund ums Sprachenlernen.

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Gabriel Gelman ist Gründer von Sprachheld, Sprachenthusiast und nutzt gerne seine 6 Sprachen für Reisen und Kennenlernen neuer Leute. Er hilft Sprachlernern dabei schnell ihre Fremdsprache zu lernen.

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