7 Lektionen, die Du vom 32-sprachigen Übersetzer der EU lernen kannst

 


Heute im Interview der Chefübersetzer der EU: Ioannis Ikonomou, der 32 Sprachen fließend spricht.

Richtig gehört. 32 Sprachen!

Viele weitere Sprachen hat er gelernt und kennt er passiv oder zumindest die Grundlagen.

Er wird als der beste Übersetzer der EU gehandelt und spricht alle 24 offiziellen Sprachen der EU. Zudem ist er der einzige Übersetzer in der EU, der auch Chinesisch übersetzen kann. Der EU-Kommission gelang es sogar ihn vom Plan Sprachwissenschaftler zu werden abzubringen und weiterhin für sie zu arbeiten.

Seine erste Sprache, Englisch, lernte er mit 5. Schon bald danach folgten Deutsch, Italienisch, Türkisch und Russisch und viele weitere. Danach konnte ihn keiner mehr aufhalten.

Ikonomou im Interview mit Welt-Reporter Christoph B. Schiltz:

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Wie hat es Ikonomou geschafft so viele Sprachen zu lernen?

Hier sind 7 Lektionen, die Du aus seiner Methode lernen kannst:

1. Sich in die Sprache verlieben und mit Leidenschaft dabei sein

Für Ikonomou ist das Wichtigste die Sprache zu lieben und eine richtige Leidenschaft für die neue Sprache zu entwickeln. Es bringt nichts eine Sprache für den Lebenslauf oder lediglich für den Beruf zu lernen. Du musst die Sprache lieben lernen. So wie Du Deinen Lebenspartner liebst und alles über ihn erfahren möchtest: Die Eltern kennenlernen, die alten Schulen besuchen und so weiter.

Er kommt aus Kreta und hat schon als Kind oft die verschiedenen Sprachen der Touristen auf seiner Insel gehört. So hat er schnell eine Faszination für verschiedene Sprachen und Kulturen entwickelt. Für ihn war schon damals wichtig zu wissen, worüber die Touristen sich unterhalten.

Ikonomou sagt im Interview, dass er alle seine Sprachen liebt. Wie ein Vater seine Kinder alle gleich liebt. Deshalb kann er auch nicht wirklich eine Sprache als seine Lieblingssprache bezeichnen.

Er sagt auch, es gibt keine schweren oder einfachen Sprachen. Wenn man sich in eine Sprache verliebt, kann man jede von ihnen lernen. Er gibt aber auch zu, dass Chinesisch ihm die größte Herausforderung beschert hat.

2. Fasziniert sein vom Land und der Kultur

Ein wichtiger Schritt, um die Sprache lieben zu lernen ist, vom Land und von der Kultur begeistert zu sein. Amharisch (eine Amtssprache von Äthiopien) hat Ikonomou unter anderem deshalb gelernt, weil er äthiopisches Essen liebt.

Wenn Du Italienisch lernst, musst Du italienisches Essen und italienische Musik lieben und Dich für die Italiener und ihre Geschichte interessieren. Die Liebe für die Sprache kommt auf diese Weise ganz automatisch.

Während Ikonomou Hindi und Urdu gelernt hat, war er sogar 18 Jahre lang Vegetarier und studierte die Werte des Hinduismus. Als er Persisch lernte, beschäftigte er sich mit dem Sufismus (islamische Mystik). Als er Polnisch lernte, hat er natürlich polnische Zeitungen gelesen und polnisches Fernsehen geschaut. Er hat sogar polnische Piroggen gekocht.

3. Vollständige Immersion

Eine Sprache kannst Du erst dann richtig lernen, wenn Du vollständig in sie eintauchst.

Das heißt, Du musst ständig von ihr umgeben sein. Als wärst Du im Land der Sprache. Du musst sie überall lesen, hören und sehen. Im Endeffekt musst Du so leben wie ein Muttersprachler. Dabei ist es egal, ob Du im Land der Sprache oder in Deinem Heimatland bist. Das geht nämlich auch von zu Hause mit Internet, Fernsehen und fremdsprachigen Büchern.

In diesem Beitrag findest Du mehr zum Thema Sprachen lernen durch Immersion.

4. In das Land reisen und sich dort aufhalten

Die Sprache ganz von zu Hause lernen ist zwar möglich, aber besser ist es in das Land zu reisen und sich dort einige Zeit aufzuhalten. So erfährst Du mehr Immersion und kannst Deinen Lebensstil mehr den Landesbewohnern anpassen. Auf diese Weise lernst Du die Sprache schneller.

Ikonomou nutzt jede Chance, um zu reisen. Er hat bereits einen Großteil der Welt bereist und war in fast allen Ländern, dessen Sprache(n) er spricht. Er spricht zwar auch Amharisch, hatte aber aus Zeitgründen noch nicht die Möglichkeit Äthiopien zu besuchen.

Lies hier: Sprachen lernen im Ausland – wie es funktioniert und wie nicht!

5. Nicht eine Sprache einfach so lernen

Ikonomou sagt, er kann Leute nicht verstehen, die eine Sprache einfach so lernen. Vielleicht für die Arbeit oder um eine weitere Sprache von einer Checkliste abzuhaken. Er findet ständiges Vokabeln und Grammatikregeln pauken langweilig. Bei der Frage wie viele Sprachen er denn spricht, ist er sich sogar nicht sicher.

Du musst also ein klares Ziel vor Augen haben, wenn Du eine Fremdsprache lernst. Dieses Ziel sollte sich aber in einer Liebe zur Sprache und zu den Leuten ausdrücken. Dann wirst Du es schaffen eine Sprache zu lernen und ständig motiviert zu sein.

In diesem Beitrag erfährst Du, was solche klaren Ziele sein können und wie Du Dich durchgehend weiter motivierst.

6. Ständige Übung ist wichtig

Für Ikonomou sind Sprachenkenntnisse wie Sport. Wenn er eine Sprache länger nicht benutzt, vergisst er sie. Deshalb ist auch viel Freizeit zum Lernen wichtig. Vor allem bei so vielen Sprachen.

Früher hat er als Dolmetscher für die EU-Kommission gearbeitet. Das war jedoch ein stressiger Job für ihn. Jetzt hat er weniger Stress mit dem Übersetzen von Gesetzestexten und somit genug Zeit für seine Fremdsprachen und seine Reisen.

32 Sprachen lernt man nicht einfach so und behält sie dann sein Leben lang. Es ist wichtig alle Sprachen durch ständige Übung aktiv zu halten.

Das geht laut Ikonomou heute besonders einfach, durch die Einführung des Satellitenfernsehens und des Internets. Du kannst durch einen Klick bereits eine andere Sprache lesen, hören oder sehen. So als wärst Du tatsächlich im Land.

Auch hat er mittlerweile einige Sprachen vergessen, die er nicht mehr so oft benutzt. Er beherrschte mal Litauisch und Armenisch. Aber durch die fehlende Übung hat er diese Sprachen bereits wieder vergessen. Übrigens, Armenisch hat er auf der Toilette, während seiner Zeit beim Militär, gelernt.

Sonntagabends ist immer seine Zeit für den „Weltspiegel“. Dann spät in der Nacht chattet er noch in verschiedenen Sprachen. Erst um 4 Uhr geht er jeden Tag schlafen und schläft lediglich 4-5 Stunden.

7. Scheitern ist nicht schlimm

Auch Ikonomou ist beim Sprachen lernen gescheitert. So hat er mal angefangen Vietnamesisch zu lernen, musste aber aufgeben. Denn er hatte Probleme mit der Aussprache der Töne. Bei einer Tonsprache wie Vietnamesisch ist das aber Schlüsselfaktor. Ansonsten kann man sich nicht verständlich machen.

Es ist keine Schande mit einer Sprache aufzuhören, wenn Du merkst sie ist nicht wirklich was für Dich oder Du interessierst Dich nicht ausreichend dafür. Investiere lieber Deine Energie und Zeit in eine Sprache, die Dich interessiert. Diese wirst Du deutlich schneller lernen.

Fazit: Die Liebe zur Sprache ist Schlüsselfaktor

Zusammenfassen kann ich Ikonomous Tipps damit, dass Du eine Sprache einfach lieben musst und nicht genug davon kriegen kannst. Du willst alles über die Sprache wissen, über die Menschen die sie sprechen, über die Geschichte der Sprache und alles was in Verbindung mit der Sprache und der Kultur steht.

Daraus ergibt sich ganz automatisch, dass Du sie ständig hören, durchgehend mit Muttersprachlern in Kontakt sein und Dich im Land aufhalten willst.

Warum liebst Du die Sprache, die Du lernst? Oder warum lernst Du die Sprache, die Du lernst? Oder liebst Du die Sprache überhaupt die Du lernst? Hinterlasse mir doch eine Nachricht in den Kommentaren – Dein Gabriel Gelman.

Quellen:

Faz.net | derwestenworldcrunch

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Gabriel Gelman ist Gründer von Sprachheld, Sprachenthusiast und nutzt gerne seine 6 Sprachen für Reisen und Kennenlernen neuer Leute. Er hilft Sprachlernern dabei schnell ihre Fremdsprache zu lernen.

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