Wusstest du, dass es weltweit knapp 6500 Sprachen gibt? Da leuchtet es schnell ein, dass man diese unmöglich alle lernen kann. Doch welche Sprachen sollte man nun lernen?
Eine gute Herangehensweise kann es sein, nach Sprachen zu suchen, die besonders leicht zu erlernen sind. Welche Sprachen das sind, hängt jedoch stark von deiner Ausgangssprache ab. Daher möchte ich dir in diesem Artikel 9 Sprachen vorstellen, die für Deutsche besonders leicht zu erlernen sind.
Dieser Beitrag wurde von Luca Diehl, Gründer der Seite sprachuniversum.com, verfasst.
Inhaltsverzeichnis
Was macht eine Sprache einfach zu erlernen?
Damit eine Sprache besonders leicht zu erlernen ist, sollte sie möglichst ähnlich sein, wie unsere Ausgangssprache – in diesem Fall Deutsch. Das betrifft sowohl den Wortschatz, als auch die Grammatik, als auch die Aussprache.
Weitere Pluspunkte sind eine logische Grammatik – mit wenigen oder gar keinen Ausnahmen, eine phonetische Rechtschreibung – also eine Rechtschreibung, die sich aus der Aussprache herleiten lässt und eine Aussprache mit möglichst wenigen neuen Sprachsounds.
Je mehr dieser Punkte erfüllt sind, desto leichter ist es, die Sprache zu erlernen.
Anhand dieser Kriterien habe ich die folgenden 9 Sprachen für dich herausgesucht und bewertet.
Die 9 leichtesten Sprachen für Deutsche
In der folgenden Tabelle findest du eine kleine Übersicht zu den 9 Sprachen, die ich dir im Folgenden vorstellen möchte und die meiner Ansicht nach besonders leicht zu lernen sind. Die Sterne stehen dabei symbolisch dafür, wie sehr die drei Kriterien (z.B. ähnlicher Wortschatz wie Deutsch) in der jeweiligen Sprache erfüllt sind.
Je mehr Sterne vergeben wurden, umso mehr erfüllt die Sprache also meiner Ansicht nach das jeweilige Kriterium. Die Vergabe der Sterne beruht dabei ausschließlich auf persönlicher Einschätzung.
Sprache | Ähnlicher Wortschatz | Logische Rechtschreibung | Einfache Grammatik |
Niederländisch | ★★★★★ | ★★★★☆ | ★★★★☆ |
Jiddisch | ★★★★★ | Hebräisches Alphabet | ★★★☆☆ |
Luxemburgisch | ★★★★★ | ★★★☆☆ | ★★★☆☆ |
Englisch | ★★★★☆ | ★★★☆☆ | ★★★★☆ |
Esperanto | ★★★☆☆ | ★★★★★ | ★★★★★ |
Skandinavische Sprachen | ★★★★☆ | ★★★☆☆ | ★★★☆☆ |
Spanisch | ★★★☆☆ | ★★★★★ | ★★★☆☆ |
Französisch | ★★★☆☆ | ★★★☆☆ | ★★★☆☆ |
Bahasa Indonesia | ★★☆☆☆ | ★★★★★ | ★★★★★ |
1. Niederländisch: Eng verwandt und logisch in der Grammatik
-Ähnlicher Wortschatz -Einfache Grammatik -Logische und konsistente Rechtschreibung -Sprecherzahl: ca. 28 Millionen Menschen
Niederländisch ist die offizielle Amtssprache der Niederlande und wird darüber hinaus in Teilen Belgiens und im südamerikanischen Land Suriname gesprochen. Es hat knapp 28 Millionen Sprecher:innen, von denen 23 Millionen es als Muttersprache sprechen.
Wortschatz
Da Niederländisch und Deutsch zum gleichen Sprachzweig – dem Zweig der westgermanischen Sprachen – gehören und sich auch geografisch sehr nah sind, gibt es einige Überschneidungen im Wortschatz der beiden Sprachen. Hier mal ein paar Beispiele:
- „Hond“ = „Hund“
- „Boek“ = „Buch“
- „Vriend“ = „Freund“
- „Kaas“ = „Käse“
- „Moeder“ =“Mutter“
- „Vogel“ = „Vogel“
Grammatik
Niederländisch verfügt über eine ähnliche Grammatik wie Deutsch, die an einigen Stellen jedoch etwas leichter strukturiert ist. So gibt es im Niederländischen zum Beispiel keine grammatikalischen Fälle und deutlich weniger unregelmäßige Verben.
Niederländisch: „Ik zie de hond in het park.“
Deutsch: „Ich sehe den Hund im Park.“
Im obigen Beispiel ist das Niederländische zum Beispiel einfacher, da das direkte Objekt (de hond) nicht an einen grammatikalischen Fall angepasst werden muss. Im Deutschen muss hingegen der Akkusativ verwendet werden, sodass der Artikel „der“ zu „den“ geändert wird.
Rechtschreibung
Auch die Rechtschreibung ist im Niederländischen im Vergleich zu vielen anderen Sprachen relativ logisch und konsistent. Die Aussprache der meisten Wörter kann aus ihrer Schreibweise abgeleitet werden und es gibt weniger Ausnahmen als in Sprachen wie Englisch und Französisch.
- Konsonanten: Die meisten Konsonanten im Niederländischen werden ähnlich wie im Deutschen ausgesprochen. Zum Beispiel wird „b“ immer als [b] ausgesprochen, wie im Wort „boek“ (Buch).
- Vokale: Die Aussprache der Vokale im Niederländischen ist in der Regel konsistent. Einzelne Vokale haben normalerweise einen kurzen Klang, während Doppelvokale einen langen Klang haben. Zum Beispiel wird „i“ kurz ausgesprochen, wie in „vis“ (Fisch), während „ee“ lang ausgesprochen wird, wie in „veel“ (viel).
- Diphthongs: Auch die Aussprache von Diphthongs ist im Niederländischen in der Regel konsistent. Zum Beispiel wird „ou“ immer als [au] ausgesprochen, wie im Wort „hout“ (Holz).
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2. Jiddisch: Die unterschätzte Kultursprache
-Hat sich aus dem Mittelhochdeutschen entwickelt -Dementsprechend sehr ähnlicher Wortschatz -Einfache Grammatik -Jedoch im hebräischen Alphabet geschrieben -Sprecherzahl: ca. 1 - 1,5 Millionen Menschen
Jiddisch (früher auch Judendeutsch genannt) ist die Sprache der aschkenasischen Juden. Sie ist fast 1000 Jahre alt und wird heute vor allem in Mittel- und Osteuropa, sowie in Israel gesprochen, ist jedoch in beiden Regionen nur wenig verbreitet.
Wortschatz
Da es sich ursprünglich aus dem Mittelhochdeutschen entwickelt hat, ist Jiddisch in seinem Vokabular sehr ähnlich wie Deutsch und hat sogar einige Begriffe zur deutschen Sprache beigetragen. Hier ein paar Beispiele:
- “zocken” von Jiddisch: ““zschoken“ (= spielen, Glücksspiel)
- “Kaff” von Jiddsch: “kefar” (= Dorf)
- “malochen” von Jiddisch: “melochnen” (= arbeiten)
Grammatik
Auch die Grammatik des Jiddischen ist aufgrund seiner historischen Nähe sehr ähnlich wie die Deutsche. So gibt es im Jiddischen beispielsweise ebenfalls vier Fälle und drei Geschlechter. Der Satzbau und die Konjugation der Verben unterscheiden sich allerdings etwas. Hier ein Beispiel:
Jiddisch: „Mir geyt in der shul un shtudirn mathematik.“
Deutsch: „Wir gehen zur Schule und studieren Mathematik“.
Rechtschreibung
Deutlich schwieriger ist hingegen die Schreibweise des Jiddischen, denn es wird bis heute von rechts nach links im hebräischen Alphabet geschrieben. Aber keine Sorge: Es existiert auch eine lateinische Umschrift (siehe Beispielsatz).
3. Luxemburgisch: Kleine Sprache, große Zugänglichkeit
-Eng verwandt mit den moselfränkischen Dialekten in Rheinland-Pfalz und dem Saarland -Wortschatz und Grammatik dementsprechend sehr ähnlich wie im Deutschen -Sprecherzahl: ca. 400 000 (davon 285.000 als Muttersprache)
Luxemburgisch ist – neben Deutsch und Französisch – eine von drei Amtssprachen im Großherzogtum Luxemburg. Es wurde erst 1984 zur Nationalsprache erhoben und galt zuvor lediglich als deutscher Dialekt. Seither hat sich seine Sprecherzahl fast verdoppelt.
Rund 70% der knapp 600.000 Luxemburger:innen benutzen die Sprache im Alltag und auch in der Schriftsprache gewinnt es zunehmend an Bedeutung – auch wenn hier weiterhin Deutsch und Französisch die Nase vorn haben.
Hinzu kommen zahlreiche Grenzpendler aus Belgien, Frankreich und Deutschland, die tagtäglich nach Luxemburg einpendeln und durch die sich der Bedarf an Luxemburgischkursen in den vergangen zehn Jahren verdreifacht hat.
Wortschatz & Grammatik
Als ehemaliger deutscher Dialekt ist Luxemburgisch eng verwandt mit den moselfränkischen Dialekten, die im Westen des Saarlandes und im Westen von Rheinland-Pfalz gesprochen werden.
Luxemburgisch: „Ech hunn en groussen Bruder.“
Deutsch: „Ich habe einen großen Bruder.“
Wie sich im obigen Beispiel erkennen lässt, hat es einen ähnlichen Wortschatz und eine ähnliche Grammatik wie Deutsch. Allerdings ist es gespickt mit einigen französischen und ein paar niederländischen Lehnwörtern, wie in unserem nächsten Beispielsatz.
Luxemburgisch: „Villmols merci a bis geschwënn“
Deutsch: „Vielen Dank und bis bald..“
Rechtschreibung & Aussprache
Die luxemburgische Rechtschreibung wurde erst 1984 standardisiert und zuletzt 2019 angepasst. Sie unterscheidet sich in ihren Regeln und Symbolen (beispielsweise den Buchstaben ë und é) von der deutschen Rechtschreibung, ist dafür aber deutlich konsistenter und versucht die Aussprache 1 zu 1 abzubilden.
- Konsonanten: Einige Konsonanten werden im Luxemburgischen anders ausgesprochen als im Deutschen. Beispielsweise wird das „r“ oft gerollt und das „g“ wird am Wortanfang und nach Vokalen oft stimmlos ausgesprochen. Die Schreibweise ist aber dieselbe.
- Vokale: Im Luxemburgischen gibt es mehr Vokalqualitäten als im Deutschen. Es gibt beispielsweise den nasalierten Vokal /ã/ (wie in „Lëtzebuerg“), den offenen Vokal /ɑ/ (wie in „Gromperen“ für Kartoffeln) und den geschlossenen Vokal /œ/ (wie in „méi“ für mehr). Daher gibt es im luxemburgischen Alphabet auch mehr Symbole hierfür (z.B. é und ë)
- Diphthongs: Zudem werden viele Diphthonge verwendet, was sich auch in der Rechtschreibung bemerkbar macht. Dort findet man häufig Aneinanderreihungen von Vokalen (z.B. “schoul” = “Schule”, “spadséieren” = “spazieren”)
4. Englisch: Grammatikalisch simpel und omnipräsent
-Als Weltsprache omnipräsent mit zahlreichen Lehnwörtern im Deutschen -Keine grammatikalischen Fälle und Artikel -Sprecherzahl: ca. 340 Millionen Muttersprachler:innen + je nach Schätzung ca. 510 Millionen bis 1,5 Milliarden Zweitsprachler:innen
Mit schätzungsweise bis zu 1,5 Milliarden Sprecher:innen ist Englisch die Weltsprache schlechthin und quasi omnipräsent. Es wird auf allen Kontinenten gesprochen und ist Amtssprache in Ländern wie den USA, Kanada, Indien, Australien, dem Vereinigten Königreich und vielen weiteren Staaten.
Wortschatz
Englische Lehnwörter gibt es nahezu überall, egal ob im Internet, beim Camping oder in der Jugendsprache. Das macht es leichter, diese Wörter auch im Englischen zu verwenden. Hier ein paar Beispiele:
- „Computer“ (von Englisch „computer“)
- „Jeans“ (von Englisch „jeans“)
- „T-Shirt“ (von Englisch „T-shirt“)
- „Fitness“ (von Englisch „fitness“)
- „Ticket“ (von Englisch „ticket“)
Was an Englisch aber außerdem gut ist, ist, dass es zum selben Sprachzweig gehört wie Deutsch. Englisch ist nämlich wie Deutsch eine westgermanische Sprache. Daher gibt es einige Übereinstimmungen beim Wortschatz (z.B. finger, warm, fish,..).
Grammatik
Aber auch die englische Grammatik hat ihre Vorzüge.
So gibt es im Englischen beispielsweise nur einen bestimmten und unbestimmten Artikel, keine grammatischen Fälle und eine vereinfachte Konjugation (nur für die dritte Person Singular: he/she/it).
„I eat a banana.“ – „Ich esse eine Banane.“
“We eat a sandwich.” – „Wir essen ein Sandwich.“
“She eats a muffin.” – „Sie isst einen Muffin.“
Wenn das nicht dafür spricht, Englisch zu lernen!
Rechtschreibung
Die große Achillesferse der englischen Sprache ist ihre Rechtschreibung. Diese beruht nämlich immer noch auf der Aussprache des Englischen aus dem 15. Jahrhundert und wurde seither nicht reformiert. Dementsprechend sagt die Schreibweise eines Wortes im Englischen leider nur bedingt etwas über seine Aussprache aus und umgekehrt.
Die folgenden Wörter werden beispielsweise gleich ausgesprochen, aber unterschiedlich geschrieben.
- „write“ (schreiben) und „right“ (richtig)
- „night“ (Nacht) und „knight“ (Ritter)
- „see“ (sehen) und „sea“ (Meer)
- „two“ (zwei) und „too“ (auch)
- „their“ (ihr, ihre) und „there“ (dort)
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5. Esperanto: Eine Sprache, die keine Grenzen kennt
-Sehr einfache und logische Grammatik -Wortschatz entstammt hauptsächlich dem Lateinischen aber auch Lehnwörter aus anderen Sprachen wie beispielsweise Deutsch -Sprecherzahl: ca. 2 Millionen (hauptsächlich in Osteuropa)
Esperanto unterscheidet sich von den anderen Sprachen auf dieser Liste in dem Sinne, dass es eine Plansprache, also eine komplett künstlich erschaffene Sprache ist. Es wurde 1887 von dem Augenarzt Ludwig Zamenhof in Polen kreiert und sollte helfen, Sprachbarrieren zwischen den einzelnen Völkern zu überwinden.
Wortschatz
Das Vokabular von Esperanto stammt hauptsächlich aus dem Lateinischen sowie anderen romanischen Sprachen, aber auch manche deutsche Wörter finden sich hier wieder (z.B. danki = danken, trinki = trinken , knabo = Junge).
Grammatik & Rechtschreibung
Als Plansprache wurde Esperanto außerdem so konzipiert, dass seine Grammatik möglichst einfach und logisch ist und dass es keine Ausnahmen zu den Regeln gibt.
„Ŝi estas studento.“ – „Sie ist eine Studentin.“ (Das Wort „studento“ ähnelt dem deutschen Wort „Student“.)
„La hundo kuras en la ĝardeno.“- „Der Hund läuft im Garten.“ (Das Wort „ĝardeno“ ähnelt dem deutschen Wort „Garten“.)
„Li ludas kun pupteatro.“ – „Er spielt mit einem Puppentheater.“ (Das Wort „pupteatro“ ähnelt dem deutschen Wort „Puppentheater“.)
Das Gleiche gilt auch für seine Rechtschreibung. Esperanto ist nämlich eine phonetische Sprache, also eine der ganz wenigen Sprachen, bei denen man bereits an der Schreibweise eines Wortes genau erkennen kann, wie es ausgesprochen wird und umgekehrt.
6. Norwegisch: Dein Tor zu den skandinavischen Sprachen
-Eng verwandt mit den anderen skandinavischen Sprachen -Einige Übereinstimmungen im Wortschatz mit Deutsch -Sprecherzahl: ca. 4 Millionen
Auch die skandinavischen Sprachen Schwedisch, Norwegisch, Dänisch und Isländisch sind relativ einfach für Deutsch-Muttersprachler zu erlernen.
Übrigens sind sich die skandinavischen Sprachen untereinander so ähnlich, dass sich zum Beispiel Norweger und Schweden gut miteinander verständigen können, ohne die Sprache des jeweils anderen zu sprechen. Dies gilt jedoch nicht für Finnisch, das aus einer komplett anderen Sprachfamilie (den finno-ugrischen Sprachen) stammt.
Unter den skandinavischen Sprachen ist Norwegisch, aufgrund seiner Aussprache und Grammatik für Deutsche vermutlich die leichteste Sprache.
Wortschatz & Grammatik
Norwegisch und Deutsch gehören zu den nordgermanischen Sprachen und dementsprechend zwar nicht zum gleichen Sprachzweig, aber zur gleichen Sprachfamilie wie Deutsch. Daher gibt es auch hier immer noch viele Überschneidungen mit Deutsch beim Wortschatz
- „Sommer“ (Deutsch) – „sommer“ (Norwegisch)
- „Haus“ (Deutsch) – „hus“ (Norwegisch)
- „Buch“ (Deutsch) – „bok“ (Norwegisch)
- „Mutter“ (Deutsch) – „mor“ (Norwegisch)
- „Bruder“ (Deutsch) – „bror“ (Norwegisch)
Deutsche und norwegische Grammatik haben einige gemeinsame Merkmale wie die Deklination von Substantiven und Adjektiven sowie ähnliche Satzstrukturen. Beide Sprachen verwenden außerdem Modalverben und haben eine ähnliche Bildung von Relativsätzen.
- Norwegisch: „Den store hunden løper raskt.“
- Deutsch: „Der große Hund rennt schnell.“
- Norwegisch: „Jeg tror at du kan hjelpe meg.“
- Deutsch: „Ich glaube, dass du mir helfen kannst.“
Rechtschreibung
Norwegisch verwendet das lateinische Alphabet wie Deutsch, aber es gibt einige Buchstaben, die im Norwegischen vorkommen, aber nicht im Deutschen. Zum Beispiel enthält das Norwegische die Buchstaben æ, ø und å.
Ein weiterer Unterschied besteht in der Verwendung einiger Buchstabenkombinationen. Zum Beispiel kann das norwegische „sj“ am Anfang eines Wortes oder nach einem Vokal anders ausgesprochen werden als im Deutschen.
7. Spanisch: Die leichteste und beliebteste der romanischen Sprachen
-Wird genauso ausgesprochen, wie es geschrieben wird und umgekehrt -Einige Übereinstimmungen im Wortschatz mit Deutsch -Sprecherzahl: ca. 570 Millionen
Spanisch ist nach Muttersprachlern die zweitmeistgesprochene Sprache der Welt. Es wird nicht nur in Spanien, sondern auch im überwiegenden Teil Süd- und Mittelamerikas gesprochen. Hierzu zählen unter anderem Länder wie Mexiko, Argentinien, Kolumbien oder auch Kuba.
Du siehst also: Spanisch lernen lohnt sich!
Wortschatz
Spanisch ist zwar keine germanische Sprache, gehört aber wie Deutsch zu den indogermanischen Sprachen. Dementsprechend gibt es zwar größere Unterschiede im Wortschatz als beispielsweise zwischen Deutsch und Niederländisch, doch die Sprachen sind nicht gänzlich verschieden.
Da Spanisch eine Sprache lateinischen Ursprungs ist und Deutsch über zahlreiche lateinische Lehnwörter verfügt, gibt es sogar einige Gemeinsamkeiten Hier einige Beispiele:
- „Hotel“ (Deutsch) – „hotel“ (Spanisch)
- „Telefon“ (Deutsch) – „teléfono“ (Spanisch)
- „Musik“ (Deutsch) – „música“ (Spanisch)
- „Restaurant“ (Deutsch) – „restaurante“ (Spanisch)
- „Universität“ (Deutsch) – „universidad“ (Spanisch)
Grammatik
Die spanische Grammatik ist für Deutsche etwas herausfordernder, als die der vorangegangenen Sprachen. Insbesondere die Verbkonjugation – allen voran der Subjuntivo – hat ihre Tücken.
- Spanisch: „Siento que ella no quiera venir a la fiesta.“
- Deutsch: „Ich bedaure, dass sie nicht zur Party kommen möchte.“
Andere Aspekte wie zum Beispiel der Satzbau sind hingegen sehr ähnlich wie im Deutschen.
- Spanisch: „Mi hermana tiene un perro.“
- Deutsch: „Meine Schwester hat einen Hund.“
Rechtschreibung
Ähnlich wie Esperanto ist Spanisch eine phonetische Sprache, also eine der ganz wenigen Sprachen, bei denen man bereits an der Schreibweise eines Wortes genau erkennen kann, wie es ausgesprochen wird und umgekehrt. Das macht Spanisch sehr lernerfreundlich.
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8. Französisch: Sprache der Romantik und der Diplomatie
-Viele Wörter lateinischen Ursprungs (ähnlich wie im Deutschen) -Einige französische Lehnwörter im Deutschen vorhanden -Sprecherzahl: ca. 321 Millionen (davon ca. 93 Millionen Muttersprachler:innen)
Französisch ist etwas komplizierter als Spanisch, aber dennoch verhältnismäßig einfach zu erlernen. Es wird an zahlreichen Orten weltweit – insbesondere in Frankreich, Belgien, Kanada (Quebec) und zahlreiche Länder Westafrikas – gesprochen und es ist eine der offiziellen Amtssprachen der EU, der UNO, der UNESCO und des Internationalen Roten Kreuzes.
Wortschatz
Als romanische Sprache hat Französisch viele Wörter lateinischen Ursprungs mit Deutsch gemeinsam und es teilt sogar mehr Wortschatz mit uns als Spanisch. Zudem gibt es einige französische Wörter, die sich mittlerweile im Deutschen etabliert haben. Hier einige Beispiele:
- „Parfüm“ (Deutsch) – „parfum“ (Französisch)
- „Portemonnaie“ (Deutsch) – „portemonnaie“ (Französisch)
- „Creme“ (Deutsch) – „crème“ (Französisch)
- „Souvenir“ (Deutsch) – „souvenir“ (Französisch)
- „Boulevard“ (Deutsch) – „boulevard“ (Französisch)
Aussprache & Rechtschreibung
Die französische Aussprache und Rechtschreibung ist hingegen etwas schwieriger und wirkt oft etwas willkürlicher als die Spanische. Insbesondere die Nasallaute sorgen bei Lerner:innen oft für Probleme. Dennoch bietet dir auch Französisch lernen viel Ertrag bei verhältnismäßig wenig Aufwand.
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9. Bahasa Indonesia: Die leichteste Sprache außerhalb von Europa
-Verwendet das römische Alphabet -Keine Artikel, Zeitformen und Verbkonjugationen -Einige niederländische Lehnwörter -Sprecherzahl: ca. 200 Millionen
Wenn du nach einer einfachen Fremdsprache suchst, die nicht aus Europa stammt, wirst du bei Indonesisch fündig. Indonesisch, genauer gesagt: Bahasa Indonesia, ist die Lingua Franca in Indonesien, Malaysia und Brunei und außerdem eine der Amtssprachen in Singapur.
Wortschatz
Bahasa Indonesia basiert auf dem Malaiischen, sowie einigen weiteren Regionalsprachen aus den verschiedenen Inseln Indonesiens. Zudem gibt es aber auch einige Lehnwörter aus dem Niederländischen, die uns auch den Wortschatz erleichtern. Hier ein paar Beispiele:
- „apotek“ = „Apotheke“
- „blumkol“ = „Blumenkohl“
- „musik“ = „Musik“
- „film“ = „Film“
- „gratis“ =“gratis“
Grammatik
Doch das ist noch nicht alles. Auch die Grammatik ist ziemlich einfach. Es gibt im Indonesischen zum Beispiel keine Artikel, keine Zeitformen und auch Verben werden nicht konjugiert. Klingt das nicht verlockend?
- Indonesisch: „Saya makan nasi.“
- Deutsch: „Ich esse Reis.“
- Indonesisch: „Dia belajar bahasa Indonesia.“
- Deutsch: „Er/Sie lernt Indonesisch.“
Aussprache & Rechtschreibung
Was an dieser Sprache außerdem toll ist, ist, dass sie das römische Alphabet benutzt und ähnlich wie Spanisch eine phonetische Sprache ist. Das heißt: Alles wird geschrieben, wie es ausgesprochen wird und umgekehrt. Hinzu kommt, dass die Sprachlaute größtenteils auch in der deutschen Sprache enthalten sind, sodass es auch hier keine großen Umstellungen gibt.
Fazit: Sprachen mit ähnlichem Vokabular und einfacher Grammatik sind leichter zu lernen
Wie du siehst, gibt es einige Sprachen, die mit überschaubarem Aufwand zu lernen sind und dir gleichzeitig viele neue Möglichkeiten bieten. Wie geht man es nun aber am besten an? Wie lernt man am besten eine Sprache? Dazu findest du auf dieser Seite einige hilfreiche Lernhilfen und Online-Sprachkurse. Wichtiger als die Frage, wie du startest, ist aber, dass du überhaupt startest. Dann hast du schon gewonnen!
Falls du dir nun aber denkst: “Ach Luca, diese Sprachen sind doch viel zu leicht. Gib mir lieber ein paar wirklich schwere Sprachen, an denen ich mir die Zähne ausbeißen kann“, dann schau dir unbedingt Gabriels Artikel zu den 10 schwersten Sprachen der Welt an. Soviel vorab, die eine oder andere Sprache könnte dich überraschen.
Egal für welche Sprache du dich am Ende entscheidest, sie wird auf jeden Fall dein Weltbild erweitern und dir viele Möglichkeiten bieten, von denen dir einige noch gar nicht bewusst sind.