Auf einmal kommt dieser Motivationsschub:
Du willst Vokabeln lernen, Du willst Dein Lehrbuch abarbeiten.
Du willst mit Muttersprachlern reden, Du willst Hausaufgaben für Deinen Sprachkurs machen (oder einen buchen).
Du willst auf einmal alles machen, um möglichst schnell Deine Fremdsprache zu lernen.
Kommt Dir das bekannt vor?
Jeder von uns hat mal Momente, zu denen wir auf einmal endlos motiviert sind die Sprache möglichst schnell zu lernen (oder auch für etwas anderes).
Meist treten diese Motivationsschübe zu ganz bestimmten Zeitpunkten auf, hier sind die bekanntesten:
- Das neue Jahr und Neujahrsvorsätze (Lies hier wie Du eine Fremdsprache mit Neujahrsvorsätzen lernst)
- Eine Reise ins Ausland steht an (Wie funktioniert das Sprachen lernen im Ausland)
- Ein neuer Lebenspartner mit einer anderen Muttersprache
Die Fremdsprache wird auf einmal wieder relevant für Dich.
Leider halten diese Momente nie lange an. Vielleicht ein paar Wochen oder manchmal sogar nur ein paar Tage.
Aber was zeichnet diese Momente aus? Wie kannst Du solche Momente öfter haben und vor allem: Wie schaffst Du es diesen Motivationsschub weiter auszuweiten und somit länger motiviert zu bleiben?
In diesem Beitrag findest Du die Antwort.
Wenn Du es einmal geschafft hast Dich dauerhaft zu motivieren, wirst Du viel schneller die Fremdsprache lernen.
Wenn Du schnell und dauerhaft Motivation zum Sprachenlernen möchtest, passt vielleicht das E-Book „Motivation zum Sprachen lernen ohne Ende“ zu Dir.
Lies hier:15 Tipps, um Dich zum Sprachen lernen zu motivieren.
Und damit möchte ich auch schon zu meiner besonderen Situation kommen:
Wie ich mich motivierte 385 Vokabeln in einer Woche zu lernen
Bei mir trat dieser Motivationsschub zu einer ganz besonderen Situation auf.
Ich hatte mich schon längere Zeit nicht mehr auf Spanisch unterhalten und es war ein bisschen eingerostet.
Das wollte ich ändern. Meine Idee war ein spanischsprachiges Meeting meines Rhetorikclubs „Toastmasters“ zu veranstalten.
Ich wollte die Sprache wieder relevant für mich machen. Ich wollte mich in eine Position versetzen, in der ich gar keine andere Wahl hatte als die Sprache zu sprechen.
Um es besonders herausfordernd zu machen, entschied ich mich das Meeting zu moderieren. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon unzählige Gespräche auf Spanisch gehabt. Ich hatte aber noch nie vor einem Publikum auf Spanisch gesprochen.
Da ich also absolut verpflichtet war mein bestes Spanisch zur Schau zu stellen, war ich außerordentlich motiviert vor dem Meeting mein Spanisch wieder aufzufrischen.
Kurz davor war ich noch im Urlaub und es blieb mir nur eine Woche, um mich gut auf das Treffen vorzubereiten.
Ich holte meine Vokabelbox von damals raus und fing wieder an, wie verrückt spanische Vokabeln zu lernen (Wie lerne ich effektiv Vokabeln).
Viele der Vokabeln kannte ich noch und konnte sie direkt überspringen.
Von den Vokabeln, die ich nicht (mehr) kannte, lernte ich insgesamt 385 Vokabeln.
Einige davon hatte ich einfach nur vergessen. Natürlich erinnerte ich mich deshalb an viele Vokabeln wieder und lernte sie deshalb schneller.
Trotzdem war ich selten so motiviert, wie kurz vor dieser Veranstaltung.
Denn je weniger Vokabeln ich kannte und je schwieriger es mir viel zu sprechen (ich hatte vor dem Meeting noch 3 Tandemgespräche), desto schwieriger würde es mir fallen das Meeting zu moderieren.
Das konnte ich nicht zulassen!
Im Endeffekt holte ich mein Spanisch wieder auf hohes Niveau zurück und konnte fast ohne Probleme das Meeting moderieren.
Diese Momente der Motivationsschübe sind die absolut besten, um schnell mit Deiner Fremdsprache voranzukommen. Deshalb gilt es diese so oft wie möglich auftreten zu lassen und so lang wie möglich zu ziehen.
Wann treten diese Momente mit dem Motivationsschub auf?
Meistens ist einer der folgenden Gründe für den plötzlichen Motivationsschub verantwortlich:
- Du kannst oder musst Du die Fremdsprache in naher Zukunft anwenden und die Sprache beherrschen wird wieder relevant für Dich.
- Eine (große) Änderung in Deinem Leben tritt auf.
Das ist an sich erstmal nicht so einfach zu verstehen. Schauen wir es uns deshalb im Detail mal genauer an.
Grund 1: Du kannst oder musst Du die Fremdsprache in naher Zukunft anwenden
Wann steht ein solcher Moment an?
Z. B. wenn Du eine Reise ins Ausland planst oder vielleicht sogar einen dauerhaften Aufenthalt im Ausland planst.
Nehmen wir an Du sprichst ein bisschen Französisch und hast einen Urlaub in Frankreich in 5 Wochen gebucht.
Nun ist Dein Französisch vielleicht nicht gut genug, um längere Unterhaltungen auf Französisch zu führen.
Aber in 5 Wochen könnte das anders aussehen. Und deshalb bist Du motiviert aus den 5 verbleibenden Wochen noch so viel wie möglich rauszuholen und somit im Urlaub so gut Französisch zu sprechen wie nur möglich.
Dieselben Beispiele kennst Du bereits aus dem Fitnessbereich.
Schau Dir die Lifestyle-/Fitness-Magazine im Mai / Juni an und Du siehst solche Schlagzeilen:
- Last-Minute zum Beach-Body: In 4 Wochen zur Strandfigur.
- Strandfigur in 3 Wochen.
- Fit für den Sommer in 4 Wochen.
Warum auf einmal die Eile?
Wir sind eben das ganze Jahr nicht motiviert viel Sport zu treiben, um einen guten Körper zu haben (zumindest die meisten Leute nicht, natürlich gibt es viele Ausnahmen).
Wenn dann aber der Urlaub ansteht, muss es auf einmal schnell gehen. Denn für den Strand muss der Körper bereit sein.
Warum aber auch im Winter trainieren? Den Körper sieht doch eh kaum jemand im Winter.
Keine Motivation. Keine Relevanz.
Genauso ist es beim Sprachen lernen.
Was bringt es Dir Französisch zu beherrschen, wenn Du es sowieso kaum nutzen kannst? Wenn aber ein Urlaub in Frankreich ansteht, dann sieht es auf einmal ganz anders aus.
Dieser Grund wird noch verstärkt, wenn Du die Sprache anwenden musst (im Gegensatz zu „kannst“).
Das ist dann der Fall, wenn Du ohne die Sprache gar nicht erst weiterkommst.
Nehmen wir an Du möchtest ein paar Wochen in eine ländliche Gegend von Frankreich, wo niemand Englisch oder Deutsch spricht. Du wirst in dieser Gegend Französisch sprechen müssen, sonst kommst Du nicht weiter.
Die Zeit vor Deinem Urlaub, aber auch die Zeit während Du dort bist, bist Du außerordentlich motiviert die Sprache zu lernen.
Denn hier hast Du keine andere Option. Du musst Französisch sprechen. Sonst wird der Urlaub nicht so toll werden und es wird schwer für Dich. Deshalb steigt hier die Motivation auch am meisten.
Ein weiterer Aspekt zur Motivation ist hier im Spiel.
Dich das ganze Jahr über und dauerhaft zu motivieren die Sprache zu lernen (oder eben an Deinem Strandkörper zu arbeiten), ist sehr schwer.
Wenn Du aber nur kurze Zeit hast, ist es viel einfacher Dich zu motivieren. Du arbeitest hart, hast schnell Ergebnisse und weißt, dass bald alles vorbei ist.
Deshalb ist es so viel einfacher Dich für einen begrenzten Zeitraum zu motivieren.
Merke also: Um Dich zum Sprachen lernen zu motivieren, lasse eine Situation entstehen, in der Du die Sprache sprechen kannst oder sogar musst.
Merke ebenfalls: Dich für kurze Zeit für einen bestimmten Grund zu motivieren ist einfacher als Dich dauerhaft zu motivieren.
Kommen wir nun zum zweiten Grund:
Grund 2: Eine (große) Änderung in Deinem Leben tritt auf
Dieser Grund ist ebenfalls mächtig, sorgt jedoch meistens nicht zu einem so großen Motivationsschub wie Grund 1.
Was können solche Änderungen sein?
Die bekannteste ist natürlich das neue Jahr. Es steht ein neues Jahr an und man möchte möglichst im neuen Jahr alles besser machen.
Die ersten paar Wochen ist man ganz motiviert die Sprache zu lernen, denn es ist eins der Neujahrsvorsätze.
Aber das ist nicht die einzige Änderung, die zu so einem Motivationsschub führen kann. Hier sind einige weitere:
- Ein Umzug.
- Ein neuer Lebenspartner.
Man fängt quasi „von vorne“ an und möchte es dieses Mal alles richtig machen. Deshalb kommt es öfters vor, dass zu solchen Momenten auf einmal die Motivation stark steigt.
Eine große Änderung in Deinem Leben führt auch immer wieder zur Chance über das bisherige Leben nachzudenken und zu „optimieren“. Denn Du wirst aus Deinem Alltag rausgerissen und musst auf einmal einen komplett neuen Alltag gestalten.
Gerade in dieser Situation ist die Chance neue Gewohnheiten zum Sprachenlernen festzulegen und sich so dauerhaft zum Sprachenlernen zu verpflichten und schnell die Fremdsprache zu lernen.
Lies hier: Wie Du Sprachenlernen zur Gewohnheit machst und so per Autopilot eine Fremdsprache lernst.
Denn bei größeren Änderungen im Leben, werden alte Gewohnheiten öfter überdacht und hier ist die beste Chance neue Gewohnheiten einzuführen.
Merke also: Führe Änderungen in Deinem Leben durch, die Dich zum Sprachenlernen motivieren.
Noch besser ist es natürlich die 2 Gründe zu kombinieren. Das würde z. B. gehen, wenn Du ein paar Monate nach Neujahr Deine Reise planst. Dann hast Du gleich doppelt Motivation, um die Sprache zu lernen.
Wie schaffst Du es regelmäßig solche Motivationsschübe zu haben?
Wie Du in meinem Beispiel gesehen hast, kann ein solcher Motivationsschub wirklich viel bewirken. Leider hält das meistens nicht lange an. Denn nach dem Meeting, habe ich Spanisch erstmal wieder auf die lange Bank geschoben.
Deshalb gilt es möglichst oft solche Motivationsschübe zu erzeugen.
Genau wie die Neujahrsvorsätze. Nur leider reicht einmal im Jahr nicht aus.
Das schöne ist, Du kannst diese Motivationsschübe problemlos alleine erzeugen. Dafür lässt sich vor allem Grund 1 „Du kannst oder musst Du die Fremdsprache in naher Zukunft anwenden“ ausgezeichnet anwenden, denn auf Grund 2 hast Du weniger Einfluss.
Erzeuge also Situationen, in denen Du Deine Sprache anwenden kannst oder sogar musst.
Je zwingender es für Dich ist die Sprache anwenden zu müssen (wie bei mir als Moderator beim Meeting), desto höher ist Deine Motivation.
Deshalb solltest Du Dich mit Absicht in Situationen begeben, wo Du gar keine andere Wahl hast als die Sprache zu sprechen.
Hier sind einige Vorschläge, wie Du das schaffst (nach absteigender Rangfolge der Effektivität):
- Ein längerer Aufenthalt im Land, in dem die Sprache gesprochen wird.
- Ein Urlaub im Land, in dem die Sprache gesprochen wird.
- Eigene Treffen mit Muttersprachlern organisieren, bei denen Du gezwungen bist selbst zu sprechen (wie in meinem Beispiel).
- Muttersprachler aus dem Ausland zu Dir einladen.
- Treffen von Muttersprachlern besuchen.
Wie schaffst Du es die Motivationsschübe möglichst lang zu halten?
In der Regel ist es schwer einen solchen Motivationsschub langfristig beizubehalten. Oftmals hält die Motivation nur wenige Wochen oder sogar nur einige Tage an (vor allem die Tage vor dem Ereignis).
Deshalb ist es das Ziel einen solchen Motivationsschub möglichst lange am Leben zu halten, ihn also zu „füttern“.
Wie Du schon gesehen hast, hat der Motivationsschub besonders viel „Futter“, wenn Du die Sprache zwingend anwenden musst.
Wie kannst Du den Motivationsschub nun füttern?
Am besten geht das, indem Du Deine Situationen „stapelst“. Also möglichst viele dieser Situationen hintereinander erzeugst.
Als Beispiel buchst Du einen Urlaub in 3 Monaten nach Frankreich. In diesen 3 Monaten verpflichtest Du Dich mindestens 2 Mal im Monat zum wöchentlichen Französisch-Stammtisch zu gehen.
Beim Stammtisch schlägst Du vor zusammen ins Kino zu gehen und einen französischen Film anzuschauen (mit Originaltonspur) und organisierst das alles.
Schon hast Du mehrere Situationen gestapelt und hast viel mehr Futter für Deine Motivation.
Du sprichst Französisch noch nicht so gut? Dann hörst Du eben größtenteils zu. Wenn Du die Gespräche zwischen Franzosen beobachtest, kannst Du daraus bereits einiges lernen.
Zusammenfassung: Wie bleibst Du dauerhaft motiviert eine neue Sprache zu lernen?
Das war nun ein etwas längerer Beitrag. In kurz, wie schaffst Du es also Dich dauerhaft zu motivieren und Motivationsschübe zur Regel zu machen?
Hier nochmal eine Übersicht zu den 2 Gründen, die Motivationsschübe erzeugen:
- Du kannst oder musst Du die Fremdsprache in naher Zukunft anwenden.
- Eine (große) Änderung in Deinem Leben tritt auf.
Vor allem Grund 1 kannst Du einfach beeinflussen. Merke dabei immer, je zwingender Du die Sprache anwenden musst, desto mehr Motivation.
Um die Motivationsschübe möglichst lange zu halten, begib Dich in so viele Situationen, wie nur möglich, hintereinander, in denen Du die Sprache sprechen musst.
Fazit: Dich für eine Fremdsprache zu motivieren ist gar nicht so schwer, Du musst nur die richtigen Gründe finden
Dir fehlt es ständig an Motivation die Fremdsprache zu lernen? Wie Du siehst, ist es gar nicht so schwer Motivation herzustellen.
Fehlende Motivation bedeutet nämlich oft, Dir fehlt es an Gründen die Sprache zu lernen.
Es liegt also in Deiner Macht diese Motivation zu erzeugen.
Deshalb sind auch Leute, die eine Fremdsprache wirklich benötigen, immer so motiviert eine Fremdsprache zu lernen.
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