[Artikelserie 3/10] Wie lernt man eine Sprache richtig? Wie setzt Du Dir Ziele beim Sprachen lernen?

wie-lernt-man-eine-sprache-richtig„Wie lernst Du erfolgreich eine neue Sprache?“.

Im dritten Teil dieser Serie nehmen wieder 24 Sprachexperten Stellung zu einer Frage zum Sprachen lernen.

Hier sind die 2 Fragen, welche die Experten bereits beantwortet haben:

  1. Wie sieht erfolgreiches Sprachen lernen aus, welche ist für Dich die beste Methode?
  2. Mit welchen Programmen, Tools und Apps arbeitest Du? Besitzt Du ein Lieblingsprogramm?

Diesen Monat kommen die Antworten auf die dritte Frage: „Wie setzt Du Dir Ziele und wie sehen diese aus? Wie kannst Du bei der Umsetzung von außen unterstützt werden?“.

Die Hälfte der Experten antworten hier und die andere Hälfte im Beitrag von Christine „Artikelserie – Wie lernt man eine Sprache richtig? Experteninterviews (3/10)“ von Erfolgreiches Sprachenlernen.

AnastasiaDieses Mal wird wieder ein Experte vorgestellt, und zwar Anastasia:

Mein Name ist Anastasia Rylnikov und ich habe gerade mein Masterstudium in technischer Übersetzung beendet. Ich habe schon seit dem Auswandern aus Russland nach Deutschland unfreiwillig mit Sprachen lernen zu tun. Zu Fremdsprachen gehören ganze Kulturen und es braucht viel, um vollkommen darin eintauchen zu können. Das ist die Herausforderung, die mich daran fasziniert. Nach fast 7 Jahren Studium in Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch kann ich nur sagen, je mehr Sprachen dazukommen, desto leichter wird es 😉


„Wie setzt du dir Ziele und wie sehen diese aus? Wie kannst du bei der Umsetzung von außen unterstützt werden?“

Anastasia Rylnikov, Technische Übersetzerin

Ziel ist die Fremdsprache zu lernen und sich darin wohl zu fühlen, das kommt häppchenweise und man sollte sich über jeden noch so kleinen Erfolg im Verstehen, Merken, Schreiben freuen. Im Zeitalter des Internets und der Internationalisierung wird es einem einfach gemacht Input von außen zu holen. Selbst wenn dieser in irgendwelchen Videos besteht, die man sich zur Übung anguckt.


Claudia Scaringi, Sprachbloggerin auf Friendly Italian und Übersetzerin

Sich Ziele zu setzen ist das Wichtigste, was man beim Sprachen lernen tun kann. Ich empfehle, kurzfristige und langfristige Ziele zu setzen.

Die kurzfristigen Ziele können einfach gehalten werden, wie zum Beispiel festzulegen, wie viel Zeit man jede Woche oder jeden Tag lernen möchte. Angenommen, man möchte täglich 20 Minuten lernen; um das auch durchzuhalten und es nicht zu vergessen, kann man im Terminkalender Lerntermine setzen, genauso wie für einen Kunden oder eine Veranstaltung.

Wenn die 20 Minuten Lerneinheit beendet sind, werden sie als „erledigt“ markiert, dadurch wird das Belohnungszentrum stimuliert und man erhält einen Überblick über seine Fortschritte.

Die langfristigen Ziele hingegen könnten sein: „In einem Monat möchte ich in der Lage sein, über mein Leben oder über mein Hobby zu sprechen“ oder „in drei Monaten möchte ich 15 Minuten lang eine Unterhaltung mit einem Muttersprachler führen können“. Man sollte sich diese Ziele auch in den Kalender oder auf einen Zettel schreiben, denn Ziele zu visualisieren hilft bei deren Umsetzung.


Damian, Student – Ziel: Dolmetscher

Vorher war ich nicht wirklich auf bestimmte Ziele fokussiert. Nach der Lektüre des Buches „Motivation beim Sprachen lernen„, ist mir klar geworden, wie wichtig ist es ist, sich konkrete Ziele zu setzen und wie das auf die Motivation wirkt.

Vorher war mein allgemeines Ziel: ‘Ich möchte mein Deutsch/Italienisch verbessern’, aber das war eigentlich kein konkretes Ziel. Am Ende des Lerntages, wusste ich nie, ob ich mein Ziel erreicht habe. Jetzt setze ich mir konkrete, klare, erreichbare Ziele und das erhöht unglaublich meine Motivation.

Ich teile nun diese allgemeine Ziel, mein Deutsch zu verbessern, in viele kleine sog. Minimissionen auf, mich z.B. für die nächste vier Tage mit der italienischen Zeit zu beschäftigen: Passato Remoto (historisches Perfekt), die für lange vergangene Ereignisse benutzt wird, aber hauptsächlich in Märchen, Romanen usw.

Zuerst lerne ich dann die Formen (bei schwierigen benutze ich oft Eselsbrücken), dann übe ich sie auf quizlet.com. Die nächsten Tage lese ich sehr viel und gebe besonders Acht auf diese Formen. Ich unterstreiche sie. Als nächstes schreibe ich eine eigene Geschichte, wo ich nur diese Zeit verwende, und lasse meine Tandempartner sie korrigieren.

Natürlich, erzähle ich auch meinen Tandempartnern nur Geschichten in dieser Zeit. Nach vier Tagen, fühle ich mich wie ein Experte vom Passato Remoto . Minimission erreicht! Jetzt kommt die nächste, das Futur zum Beispiel.


Emad, Sprachlerner & beherrscht viele Sprachen

Ich setze keine festen Ziele für mich beim Lernen. Sondern ich glaube, dass man den Prozess des Lernens genießen muss.

Wenn man Ziele unbedingt setzen muss, dann sollen sie so klein wie möglich sein. Ein Wort nach dem anderen. Ein Satz nach dem anderen. Eine Fremdsprache ist eine riesige Sache, die man vielleicht nie komplett lernen kann. Also Stück für Stück!


Guilherme Castro, Sprachblogger auf Road to Multilingualism

Zuerst einmal liebe ich es, mir Ziele zu setzen, und ich denke, es ist beim Sprachen lernen und im Leben sehr wichtig.

Ich setze meine Ziele gerne in Form von „Challenges“, z.B. sage ich mir, dass ich soundso viele Tage Zeit habe, um Bücher oder Videos in meiner Lernsprache durchzuarbeiten. Diese Art von Ziel hilft mir, mein Hauptziel zu erreichen, welches normalerweise darin besteht, die Sprache gut zu verstehen.

Es ist auch wichtig zu sagen, dass beim Zielesetzen die Balance wichtig ist zwischen Freizeit, die Du zur Verfügung hast, und Freizeit, die Du für dich selbst nutzen kannst. Vor allem wenn das Ziel im Rahmen einer Challenge ist.

Was meine ich damit? Beispielsweise musst Du eine Stunde als Basis ansetzen zum Lernen, wenn du weißt, dass du eine Stunde pro Abend zum Lernen nutzen kannst. Aber denke auch daran, wie viele 15-Minuten-Pausen du während des Tages hast, die Du ebenfalls zum Lernen verwenden kannst. Andererseits ist es keine gute Idee, 3 Stunden pro Tag anzusetzen, wenn dir nur 1 Stunde zur Verfügung steht. Ein gutes Mittelmaß, also eine Balance, ist der Schlüssel. So wirst du deine Ziele abstimmen auf dein Leben, gleichzeitig wirst Du daran arbeiten, einen guten Lernjob zu erledigen.

Übrigens: Dabei können Dich auch andere Menschen unterstützen. Du kannst deinen Sprachlehrer, deine Freunde oder deine Familie darum bitten, Dich zu unterstützen, um motiviert und auf Deine Ziele fokussiert zu bleiben.


Jaqueline, Sprachenthusiastin & beherrscht viele Fremdsprachen

Mein Ziel ist die Kommunikation, daher suche ich Gelegenheiten meine neuen Lernerfolge im Alltag zu testen.


Lena Konstantinidis, Sprachbloggerin auf Sprachenlust

Ziele zu setzen ist schwierig. Das einzige Ziel, was ich habe ist: Besser werden. Und das werde ich sobald ich etwas für die Sprache mache. Mir hilft ein Wochenplan, den ich jeden Sonntag für die kommende Woche schreibe. Natürlich möchte ich die Sprachen, die ich lerne, irgendwann fließend sprechen, aber in erster Linie kommt es doch darauf an, dass es Spaß macht und dass ich verstanden werde.


Olga Fin, Dolmetscherin

Sprachtandems waren zu Studienzeiten sehr nützlich.


Philipp Doblhoff, Sprachblogger auf Online Sprachen Lernen

Unterstützung von außen kann man – wie bei allen Zielen die man sich setzt – mit einem Buddy-System recht gut gebrauchen. Man beschreibt einem Freund seine Ziele und dieser denkt sich dann eine Belohnung aus, wenn das Ziel erreicht wurde.


Sabine D, lernt Russisch und berichtet darüber auf Sprachenblog

Ich habe mir einen Kurs mit Test am Ende der Lektion ausgesucht. Die lasse ich regelmäßig kontrollieren. Ich brauche immer einen gewissen Druck von außen, sonst wird es nichts. Erstaunlicherweise findet sich auch immer jemand, der einem helfen kann. Ein anderes Druckmittel ist mein eigener Blog, da er ja interessant bleiben soll, muss ich in regelmäßigen Abständen etwas veröffentlichen und das muss ich vorher lernen.


Thomas Mangold, lernt gerne Sprachen und Zeitmanagementexperte

Ich setze mir einerseits immer klare Zeitziele und andererseits natürlich auch Abschnittsziele vom Lernstoff her.

Am besten klappt es wenn ich meine Ziele veröffentliche und dann Leute um mich herum habe die die Umsetzung überprüfen.


Udo Gollub, Sprachenthusiast und Gründer von Sprachenlernen24

Ich versuche immer innerhalb des ersten Jahres ein Buch in der Fremdsprache zu lesen. Klar ist das am Anfang hart. Aber es so ein toller Erfolg, wenn ich dann eine Seite am Stück lesen und diese so einigermaßen verstehen kann. Allein dieses Ziel vor Augen – das motiviert mich ungemein.


Das war der dritte Teil der 10-teiligen Artikelserie.

Nächsten Monat (2. Februar) wird die vierte Frage vorgestellt. Immer am 1. Dienstag des Monats (dieser Monat ist eine Ausnahme.

Die Experten aus diesem Beitrag antworten dann wieder auf Erfolgreiches Sprachenlernen und umgekehrt.

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Gabriel Gelman ist Gründer von Sprachheld, Sprachenthusiast und nutzt gerne seine 6 Sprachen für Reisen und Kennenlernen neuer Leute. Er hilft Sprachlernern dabei schnell ihre Fremdsprache zu lernen.

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